Mit der Kamera im Aquarium


Haifisch-Embryos im Sea Life Speyer
Foto: Manuel Murgas

Das Fotografieren von Fischen und anderen Meeresbewohnern ist in der Regel nur Tauchern mit entsprechendem Equipment vorbehalten. Eine Ausnahme hierzu bildet die Möglichkeit, diese Tiere in Aquarien zu fotografieren. Ähnlich wie beim Fotografieren in Zoos besteht auch in Aquarien oftmals das Risiko, dass man unschöne Teile des Aquariums sieht oder die dicken Scheiben für Reflexionen und Verzerrungen sorgen. Ein generelles Problem ist die schlechte Lichtsituation in Aquarien. Trotz lichtstarker Objektive lässt es sich hier nur mit hohen ISO-Werten und verhältnismäßig langen Belichtungszeiten arbeiten. Auch bei der Wahl der Blende sind hier wegen den mäßigen Lichtverhältnissen deutliche Grenzen gesetzt. An den Einsatz eines Blitzes ist bei der Tierfotografie generell nicht zu denken. Insbesondere bei Meeresbewohnern kann das grelle Blitzlicht bleibende Beeinträchtigungen des Sehvermögens verursachen.

Wer mit etwas Bildrauschen leben kann beziehungsweise die Bildbearbeitung im Nachgang am Computer nicht scheut, kann dennoch sehr brauchbare Ergebnisse erzielen. Manchmal muss es aber auch nicht zwangsläufig das mit schillernden Farben gespickte Unterwasserspektakel sein. Die Meereswelt hat einiges zu bieten, was man sonst so nicht zu Gesicht bekommt. Was glauben Sie zum Beispiel ist auf dem obigen Bild zu sehen? – Es sind die Haifisch-Embryos in durchsichtigen Eiern. Im Aquarium hatte man sogar die Gelegenheit, diese Eier in einer Art „Streichelzoo“ zu berühren. Wohl der einzige Moment, in dem man freiwillig die Hand in das Becken eines Haifisches strecken würde.

Meeresbewohner im Sea Life Speyer
Foto: Manuel Murgas

Für mich persönlich sind die bunten Farben der Fische und Korallen immer wieder ein besonderes Highlight in Aquarien. Manchmal hat man das Glück, dass eines der Tiere in den Lichtkegel der Beleuchtung schwimmt, sodass die Farben besonders prächtig hervorstechen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es sich empfiehlt, eine Reihenaufnahme zu machen. Nur zu oft kommt es durch im Wasser schwimmende Partikel und Reflexionen im Glas vor, dass plötzlich der Autofokus variiert. Beim flüchtigen Kontrollblick auf dem Display bemerkt man dies leider oftmals nicht. Umso mehr ärgert man sich dann zu Hause vor dem Computer.

"Tanzender" Rochen im Sea Life Speyer
Foto: Manuel Murgas

Besonders witzig war übrigens der „tanzende“ Rochen, der meine Freundin und mich mehrfach zielstrebig im offenen Aquarium ansteuerte. Die Unterseite des Rochens ist mit Sicherheit nicht das Schönste, was die Natur hervorgebracht hat, mit Sicherheit jedoch das Amüsanteste. Mehrfach richtete sich der Rochen senkrecht im Wasser auf, reckte sein Maul aus dem Wasser und „tanzte“ geradezu durch das Wasser. Zeitweise hatte es schon etwas von einem Gespenst, das immer wieder aufrecht durch das Wasser gleitete.