Datenverlust: Wenn plötzlich alle Daten weg sind


Datensicherung (Dateien Kopieren)
Foto: Manuel Murgas/Screenshot

Eins vorweg: Nein, zum Glück ist es mir nicht passiert – aber bei meinen regelmäßigen Streifzügen durch Computer- und Fotografieforen stoße ich immer wieder auf entsprechende Beiträge. Bislang hatte ich, nicht zuletzt wegen meinen regelmäßigen Datensicherungen, derartige Probleme nicht. Dennoch ertappe ich mich immer wieder dabei, wie die Bilder vom letzten Shooting erst zwei Tage später auf die entsprechenden Sicherungsdatenträger kopiert werden. In diversen Computerforen verweisen viele Nutzer immer auf Back-Up-Assistenten, die quasi vollautomatisch im Hintergrund Datensicherungen anlegen. Diese können natürlich auch nur dann ihre Arbeit verrichten, wenn der externe Datenträger angeschlossen und aktiv ist. Ich selbst habe für mein Fotoarchiv einen eigenen externen Datenträger, der nur dann an den Computer angeschlossen wird, wenn Sicherungen erstellt werden sollen. Da mein Fotoarchiv auf einer Ordnerstruktur basiert, kopiere ich die entsprechenden Ordner kurzerhand auf das Sicherungsmedium. Alle anderen Inhalte des Computers hingegen werden vollautomatisch mit der Apple TimeMachine auf einem weiteren Datenträger gesichert.

Eine gute Alternative zur manuellen Datensicherung stellen so genannte NAS-Systeme (Network-Attached-Storage) dar. Sie sind nicht unbedingt die preisgünstigste Möglichkeit, um die eigenen Daten vor Datenverlust zu schützen, dafür bieten sie jedoch einige praktische Zusatzfunktionen. Zu den bekanntesten NAS-Systemen gehören die Produkte von Synology und QNAP. Unabhängig vom Hersteller wird hierbei zwischen 2-Bay und 4-Bay unterschieden. 2-Bay bedeutet, dass in dem System zwei Datenträger (Festplatte oder SSD-Speicher) arbeiten – in 4-Bay sind es entsprechend vier. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen externen Datenträger, den man bei Bedarf zuschaltet, laufen NAS-Systeme in der Regel konstant. Eine entsprechende Software auf dem Computer sorgt dafür, dass alle Daten auf dem NAS-System gesichert werden. Höchste Sicherheit bietet dieses System dann, wenn die Datenträger gespiegelt werden. Was bedeutet, dass alle Daten in doppelter Ausführung vorhanden sind. Sollte es je zu einem Defekt eines Datenträgers kommen, sind die Daten nicht verloren, sondern auf dem Backup-Volume vorhanden. Wird entsprechend viel Speicherplatz (zum Beispiel für die gesamte Familie) benötigt, empfiehlt es sich, auf die größeren Systeme (4-Bay) zurückzugreifen. Bestückt man dieses System mit vier 4-TB-Platten (besonders geeignet sind die Western Digital Red-Festplatten), verfügt das System über eine Gesamtkapazität von 16 TerraByte, von denen durch die Spiegelung 8 TerraByte für die Speicherung von Daten vorgesehen sind. Beim Kauf von entsprechenden Datenträgern ist unbedingt darauf zu achten, dass diese auch für den Einsatz in entsprechenden Systemen vorgesehen sind. Die speziellen Festplatten, welche auch in Servern zum Einsatz kommen, haben eine bessere Energieeffizienz und sind darüber hinaus auf den Dauerbetrieb ausgelegt.

Wird das Network-Attached-Storage in das Heimnetz eingebunden, können andere Geräte innerhalb des Netzwerkes ebenfalls auf Daten zugreifen und diese nutzen. Selbstverständlich können die Daten auch entsprechend vor fremdem Zugriff (innerhalb des Netzes) geschützt werden. Der große Vorteil liegt vor allem darin, dass man die Daten an mehreren Geräten nutzen und weiterverwenden kann. Nutzer von Lightroom, die gerade überlegen, ihren Lightroom-Katalog zur Nutzung auf mehreren Rechnern auf ein NAS-System auszulagern muss ich (zumindest voerst) enttäuschen. Bislang steht diese Möglichkeit mit Lightroom noch nicht zur Verfügung, was jedoch nicht heißen soll, dass Adobe an dieser Stelle früher oder später nachbessern wird. Problemlos möglich ist es hingegen, die Bilder für den Lightroom-Katalog auf dem NAS-System zu hinterlegen. Die Systeme der namhaften Hersteller bieten zudem die Möglichkeit, einen eigenen Cloud-Dienst bereitzustellen. Mit diesem ist es möglich, auf die Daten via Internet auch aus der Ferne zuzugreifen. Diese Möglichkeit besteht selbstverständlich nur dann, wenn das System aktiv und mit dem Internet verbunden ist. Inwiefern diese Möglichkeit des Fernzugriffs im Hinblick auf die zuletzt aufgetretenen Sicherheitslücken bei der Fritz!Box von AVM sinnvoll ist, muss jeder selbst für sich abwägen. Netzwerkintern besteht zudem die Möglichkeit, Inhalte auf andere Geräte zu streamen. Auf diese Weise lassen sich Filme, Musik und Bilder auf Geräte, die mit dem Netzwerk verbunden sind, live übertragen. Eine praktische Sache, die dort ihre Grenzen findet, wo eine größere Anzahl an Nutzern gleichzeitig auf das System zugreifen.