Fotowettbewerbe: Wie Veranstalter sich Bildrechte sichern


Nachtaufnahme in Königstein (2006)
Foto: Manuel Murgas

Früher habe ich sehr gerne an Fotowettbewerben teilgenommen. Fotowettbewerbe sind eine tolle Möglichkeit, sich mit anderen zu messen und die Bilder von einer unabhängigen Jury bewerten zu lassen. Alternativ entscheidet die Community, indem das Bild mit den meisten Stimmen gewinnt. Wer nicht nur in kleinen Communities an Wettbewerben teilnehmen möchte, muss oftmals einige Hürden nehmen: Große Fotowettbewerbe sind häufig nur Profi-Fotografen oder angehenden, in der Ausbildung befindlichen Fotografen zugänglich.

Wer nicht im kleinen, familiären Fotoforum an einem Wettbewerb teilnehmen möchte, dem bleiben eigentlich nur noch die öffentlichen Fotowettbewerbe diverser Agenturen und Dienstleister im Internet. Hierbei steckt der Teufel oftmals im Detail: In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen und Teilnahmebedingungen tritt man mit der Teilnahme am Wettbewerb die Rechte am Bild ab beziehungsweise räumt unentgeltlich, ein zeitlich unbefristetes Nutzungsrecht ein. Auf diese Weise sammeln viele dubiose Unternehmen massenweise Bilder und können diese künftig uneingeschränkt nutzen. In einigen Fällen geht der Veranstalter sogar so weit, dass man sich von allen möglichen Folgeschäden freistellt. Was konkret bedeutet, dass der Bildautor für alle rechtlichen Risiken der fremden Bildnutzung haften muss. Ein Teufelskreis, der rasch nicht zu kontrollierende Ausmaße annehmen kann. Der Teilnehmer selbst darf hingegen vom Veranstalter nicht viel erwarten: Große Preisgelder sind meist Mangelware. In der Regel gibt es einen verhältnismäßig gering dotierten Einkaufsgutschein oder einen Fotoartikel wie zum Beispiel den Druck eines Bildes auf Leinwand.

Wer an einem Fotowettbewerb teilnehmen möchte, sollte im Voraus unbedingt aufmerksam die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und die Teilnahmebedingungen lesen, bevor das Bild zur Teilnahme am Wettbewerb eingereicht wird.