Photoshop oder Lightroom, das ist hier die Frage


Photoshop / Lightroom in der Dock-Ansicht (Mac)
Foto: Manuel Murgas/Screenshot

Eine der vielen großen Vorteile der digitalen Fotografie ist die Tatsache, dass sich die Bilder verhältnismäßig einfach bearbeiten lassen und so hochwertige Ergebnisse erzielt werden können. Einfache Software zur Bildbearbeitung, wie sie oftmals Digitalkameras beiliegt oder kostenfrei aus dem Internet bezogen werden kann, gerät hierbei relativ schnell an ihre Grenzen. Dem gegenüber stehen Programme wie Photoshop oder Lightroom aus dem Hause Adobe. Zwei Programme, deren Funktionsumfänge schier grenzenlos erscheinen. Diese Möglichkeiten lässt sich Adobe auch mit ordentlichen Preisen bezahlen. Hierbei sei angemerkt, dass die Software durchaus ihr Geld wert ist, aus Sicht eines Privatanwenders jedoch nicht wirklich als preisgünstig empfunden werden kann.

Photoshop lässt in puncto Bildbearbeitung kaum Wünsche offen. Unzählige Filter, Korrekturmöglichkeiten sowie eine vollgepackte Werkzeugleiste lässt weder für Amateure noch für Profis Wünsche offen. Oftmals nutzen gerade Privatanwender nur einen Bruchteil der ihnen zu Verfügung stehenden Funktionen. Eine mögliche, durchaus kostengünstigere Möglichkeit wäre Photoshop Elements, eine  abgespeckte Variante des großen Bruders (ebenfalls unter Windows und Mac einsetzbar). Eine andere Alternative stellt die Verwendung von Lightroom dar. Lightroom ist ein eigenständiges Programm aus dem Hause Adobe, dass einzeln verkauft wird. Es ist also nicht zwangsläufig Teil einer kostenintensiven Softwaresammlung. Darüber hinaus zeigt sich die Kaufversion (auf einem Datenträger) mit der Möglichkeit der Installation auf Windows und Mac als deutlich plattformunabhängiger wie Photoshop (hier gibt es getrennte Versionen für Windows und Mac).

Lightroom hat über die verschiedenen Versionen zunehmend an Funktionsumfang gewonnen. An dieser Stelle sei erwähnt, dass Lightroom nicht lediglich dazu gedacht ist, Fotos zu bearbeiten, sondern vielmehr dazu, selbige bestmöglich zu archivieren. Beide Aufgaben erledigt Lightroom übrigens exzellent. Der Aufbau eines digitalen Fotoarchivs klappt dank der Möglichkeit zur Vergabe von Schlagwörtern sehr effizient und intuitiv. Auf diese Weise können auch große Bildersammlungen adäquat archiviert werden – als Fotograf hat man gefühlt mehr von seinen Bildern. Ist der Bilderkatalog erstmal angelegt, kann man einzelne (oder auch mehrere) Bilder bearbeiten. Ein großer Vorteil von Lightroom gegenüber Photoshop ist, dass man zu keinem Zeitpunkt das Original verändert. Lightroom speichert die Informationen zur vorgenommenen Bearbeitung ab und wendet diese erst dann final an, wenn das entsprechende Bild exportiert wird. So spart man nicht nur eine Menge Speicherplatz, sondern läuft auch niemals Gefahr, dass man ungewollt ein Original unwiderruflich überschreibt.

Darüber hinaus gibt es natürlich auch einige Dinge, die man in der Regel über Photoshop realisiert. Hierzu ist es möglich, beinahe nahtlos zwischen beiden Programmen zu wechseln. Für Leute, die zum Beispiel mit einem Grafiktablett arbeiten und große Retuschen oder ähnliches an ihrem Bild vornehmen wollen, ist in der Regel Photoshop erste Wahl. Für normale Korrekturen und Anpassungen, die man an digitalen Fotografien für gewöhnlich vornimmt, ist Lightroom der ideale Begleiter des Fotografen.

Ich selbst bin erst später auf Lightroom aufmerksam geworden. Zuvor habe ich all meine Bilder in Photoshop bearbeitet und dort alle relevanten Korrekturen und Anpassungen vorgenommen. Letztendlich hat mich das Wirrwarr aus verschiedenen Ordnern und tausenden von Bilddateien dazu gebracht, dass ich mir Lightroom zugelegt habe. Lightroom hat nicht nur nachhaltig für Ordnung in meinem Fotoarchiv gesorgt, sondern auch meine tägliche Bildbearbeitung um einiges verändert und erleichtert. Durch den Einsatz von Lightroom spare ich wertvolle Zeit und kann bei Shootings recht schnell brauchbare Ergebnisse erzielen. Die Möglichkeit der Bearbeitung von ganzen Bildserien (ähnliche Aufnahmesituation im Idealfall vorausgesetzt) erleichtert einem die schnelle Produktion von präsentierfähigem Bildmaterial. Gerade bei Shootings wie dem Wiesbaden Mountainbike Marathon mache ich von dieser Möglichkeit regen Gebrauch. Da die Bilder zeitnah über die Online-Galerie zu Verfügung stehen sollen und schnell große Bildmengen entstehen, kann ich so eine qualitativ hochwertige Bildbearbeitung bereits am selben Tag gewährleisten.

Für all diejenigen, die sich noch nicht ganz sicher sind, ob für sie eher Photoshop und bzw. oder Lightroom in Frage kommt, kann ich nur die Möglichkeit der kostenlosen Testversion empfehlen. Für 30 Tage erhält man hier die Möglichkeit, die Software auf Herz und Nieren nach Belieben zu testen. Der Funktionsumfang wird nicht eingeschränkt und entspricht der kostenpflichtigen Vollversion. Die Entscheidung, ob man sich für oder gegen das neue Cloud-Modell von Adobe entscheidet, ist primär von persönlicher Bedeutung und nicht zuletzt auch eine Kostenfrage.