Wenn die Kamera schlapp macht


Basler Münster (August 2013)
Foto: Manuel Murgas

Das vergangene Wochenende war eigentlich perfekt: Über 30°C, strahlender Sonnenschein und ein Spaziergang durch die Basler Innenstadt – was will man mehr. Wie immer, wenn ich unterwegs bin, habe ich meine Kamera dabei. In Basel hatte es mir vor allem das schöne Münster angetan, dass durch den leuchtend blauen Himmel besonders gut zur Geltung kam. Dort angekommen passierte das, wovor ich mich schon seit Jahren fürchte: Die Kamera macht schlapp. Ich drückte den Auslöser, es erschien eine Fehlermeldung im Display zusammen mit ein paar Hinweisen, wie ich weiter vorzugehen habe. Ich schaltete die Kamera aus, entnahm den Batterieschlitten, wartete einige Augenblicke, setzte den Schlitten wieder ein und startete die Kamera. Ich versuchte erneut mein Glück, leider ohne Erfolg. Wie es der Zufall so will, war ich mit meinem absoluten minimal Equipment unterwegs. Kamera, Objektiv, Reinigungsmittel und eine Hand voll Speicherkarten. Ich nahm das Objektiv von der Kamera, setzte es erneut darauf – ebenfalls kein Erfolg. Ich nahm das Objektiv erneut ab, betätigte den Auslöser – der Spiegel klappte zur weg und es wurde ein weißes Bild auf der Speicherkarte gespeichert. Etwas Hoffnung machte sich breit. Zuvor hatte ich meine Kamera gedanklich schon abgeschrieben. Immerhin hat sie schon einige Jahre auf dem Buckel und zahlreiche Auslösungen hinter sich. Insgeheim sind unsere gemeinsamen Tage ohnehin gefristet. Bereits seit Jahren warte ich auf den Nachfolger der im Jahre 2009 erschienen Canon EOS 7D, die Canon EOS 7D Mark II. Ein vorzeitiger Abschied von meiner jetzigen Kamera wäre also zu einem sehr ungünstigen Moment gekommen. Nicht weniger traurig macht mich jedoch der Defekt meines „Immer-drauf“ Objektivs, dem Canon 17-85mm Objektiv (mit Bildstabilisator). Auf den Schock blieb mir nichts anderes übrig, als den nächsten Supermarkt aufzusuchen und mir eine 1-Kilogramm-Packung Basler Läckerli zu kaufen. Das unter Touristen sehr beliebte, traditionelle lebkuchenartige Gebäck aus der Schweiz schmeckt nicht nur gut, sondern hat auch einen stolzen Preis. Auf den Preis konnte ich in diesem Fall keine Rücksicht nehmen, sodass sie mir noch einige Abende versüßen werden. Noch gestern Abend habe ich meinem Fotohändler, bei dem ich Kamera samt Objektiv erworben habe, eine Email geschrieben. Ich hoffe, wir finden eine zielführende und kostengünstige Lösung, um mein Objektiv wieder zum Leben zu erwecken. Bis ich Antwort erhalte und das Objektiv von einem Fachmann begutachtet wurde, bleibt mir nur, das Beste zu hoffen. Sobald es Neuigkeiten in dieser Angelegenheit gibt, werde ich hier berichten.